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Damon diadema (Geißelspinne)

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1Damon diadema (Geißelspinne) Empty Damon diadema (Geißelspinne) Mi Okt 20, 2010 6:03 pm

Walking Leaf

Walking Leaf

Auf Wunsch von Dentis ein kleiner Haltungsbericht über Damon diadema. Ich weise vorher darauf hin, dass das meine Erfahrungen sind und ich übernehme keine Garantie auf Richtigkeit.


  • Name: Damon diadema, übersetzt "König der Dämonen"

  • Herkunft: Tanzania

  • Größe: KL 1.FH 0,5 cm und bis zu 3 cm KL, Spannweite ohne Geißeln etwa 15cm

  • Geschlechtsunterscheidung: Männchen haben ab dem subadultem Stadium lange, dünne Pedipalpen und Weibchen kürzere

  • Beschreibung: Dieses giftlose Spinnentier ist eine "Mischung" aus Spinne und Skorpion. Es hat nur 6 Laufbeine, da das erste Beinpaar zu Geißeln, also langen, fühlerähnlichen Tastorganen, umgewandet ist. Damit orientieren sie sich auch in völliger Dunkelheit. Die Augen sind im Vergleich zu anderen Spinnen klein. Die Geißeln sind emfindlich und können bei Häutung oder Transport abbrechen. Sie wachsen zwar nach, aber der Spinne fällt den Beutefang ohne Geißeln schwer, aber nicht unmöglich. Es treten unterschiedliche Körperfärbungen auf. Bis zum adulten Stadium vergehen mehrere Jahre (3-5?) und die Tiere leben über 10 Jahre.

  • Verhalten: Geißelspinnen sind sehr beweglich und können sich in enge Spalten quetschen. Sie flüchten bei Lichteinfall in dunkle Bereiche oder hinter Gegenstände mit erstaunlicher Geschwindigkeit. Springen habe ich sie noch nie gesehen. Sie sind scheu aber nicht agressiv. Adulte Männchen üben Rangkämpfe aus und sollten daher getrennt werden. Kannibalismus kommt nur selten vor, vergleichbar mit Mantiden wie Gongylus.

  • Futter: Wenn die Spinnen das Getrippel eines Beutetieres spüren, drehen sie sich in die Richtung der Geräusche und versuchen, die Quelle zu ertasten. Haben sie die Beute gefunden, tippen sie sie vorsichtig an, sodass sie in Richtung läuft und klappen sie ihre Pedialpen auf. Dann stoßen sie blitzschnell zu, ebenfalls mt einer Mantide vergleichbar. Die fangen das Beutetier und halten es dann vor ihr Maul, wo es eher in Manier eines Skorpions verspeist wird.
    Gefressen werden Heimchen, Schaben, Grillen, Heuschrecken, Asseln und andere kleine Wirbellose. Also Futter für F1 eignen sich 2-3 mm große Schaben oder Micro-Heimchen.

  • Fortpflanzung: Ist der Paarungstanz vorüber und geht alles gut, kommt es zur Verpaarung und einige Monate danach zu Nachwuchs, der einige Zeit auf dem Muttertier sitzt und von ihr gefüttert wird, bis er sich häutet und selbstständig wird. Jungtiere halten angeblich sozialen Kontakt zu ihrer Mutter.

  • Haltung: Die Haltung ist recht einfach. Leicht feuchter Kokoshumus-Boden mit vielen Rundenstücken oder anderen senkrechten, dunklen Verstecken sind ausreichend. Das Terrarium sollte groß genug sein, dass sich die Tiere mit ihren Geißeln ausdehnen und erfolgreich Häuten können. Etwa 45x45x60 sollte für 1-4 adulte Tiere gegeben sein. Die Aufzucht kann in einer Prapalst Dose erfolgen. 60-80% LF und Raumtemperatur. Zur Zucht eventuell wärmer?

  • Sonstiges: Geißelspinnen sind wohl optisch nicht jedemanns Sache. Sie sind aber harmlos und ohne Zweifel sehr elegant. Man sollte kein Problem damit haben, dass man die Tiere praktisch nie sieht. Die Nachzucht ist schon regelmäßig gelungen. In ihrer Heimat gelten sie, so hat man mir erzählt, als "Steckdosenspinnen", weil sie auch in Haushalten wegen ihrer Nützlichkeit geduldet werden.

http://walkingleaf.npage.at/

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